Wenn die Schöhnheit der Sprache weh tut!

23. Woche

Ein unsichtbarer Fleck, 

der wollt´ nur weg.

Er hatt´ genug von seinem tristen Leben,

denn niemand sah den Dreck,

der ihm den Namen gab :

man nannt´ ihn Fleck.

Er wollte schillern, schocken,

im Sonnenlicht sich strecken,

mit anderen Flecken zocken,

sich in die weisse Bluse lecken.

Doch nichts war´s mit dem gold´nen Sein,

denn unsichtbar, so war er eben,

hat´ nie die Chance zu einem Schein,

ganz mickrig klein, weit weg vom Leben.

Ein Wunder müsst´ geschehn,

das war doch jedem klar,

damit wir alle diesen Flecken sehn,

doch was dann geschah,war anders: 

Auf weisser Bluse, man glaubt´s kaum,

sich an dem Kragen unsichtbare Flecken lieben,

das gibt ihm Auftrieb, gibt ihm Raum.

Der unsichtbare Fleck fand seinen Frieden.

Denn auch die unsichtbaren Flecken

können, wenn´s um Liebe geht,

auf weissen Blusen ganz schön drecken.

Frank Sauer

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