Die Sonne
Die Sonne küsst den Berghang,
oh welch´ verbranntes Land,
und schmiegt sich ganz eng an,
bis eine schattengleiche Hand
den Berghang hebt,
und von diesem ersten Kuss die Erde bebt.
Bloss, wo ist unsere Liebe geblieben?
Nach kurzer Berührung, man hat sich die Lenden gerieben,
versank sie, und ertrank sie in seligrüner Milch des Lebens.
Eine schattengleiche Hand
winkt von drüben ganz galant.
Und wieder ist´s der erste Kuss,
der den Hang zum Beben bringt,
und man zum zweiten Mal dieses alte Lied besingt.
© Frank Sauer